Konflikt um Mountainbikes in den Wäldern

12. Mai 2020

Pressemitteilung der SPD-Fraktion vom 01.05.20:

Die SPD-Fraktion im Stadtberger Stadtrat begrüßt es, dass in die Problematik um die Mountainbiketrails Bewegung kommt und befürwortet das Ziel einer begrenzten Legalisierung der Trails in Stadtbergen.

Der Konflikt der verschiedenen Interessen in den westlichen Wäldern, insbesondere zwischen den Belangen des Naturschutzes, dem Schutz der Spaziergänger und den Aktivitäten der Mountainbiker ist nicht neu. Zuletzt hatte sich der Stadtrat im Jahr 2018, nicht zuletzt aus Haftungsgründen, einstimmig dagegen entschieden, auf Anregung des Bundesforstes einen Teil des Lehenwaldes zu kaufen, um ihn dann den Mountainbikern zur Verfügung zu stellen.

Inzwischen ist der Konflikt weiter eskaliert.

Die Stadträte Jürgen Brendel (neu gewählt) und Matthias Künzel kennen die Situation vor Ort gut und werden zunehmend von den Bürger*innen angesprochen: „Die Situation ist so nicht länger hinnehmbar“.

Fußgänger werden gefährdet, die Waldeigentümer sehen den gesetzlichen Naturschutz durch die erfolgten, teilweise massiven, Eingriffe in das Gelände zu Recht nicht mehr gewährleistet. Demgegenüber berufen sich die Mountainbiker darauf, dass ihre Form der Sportausübung mit den Gesetzen im Einklang stehe. In den letzten Wochen hat der Bundesforst einige bei den Bikern besonders beliebte Trails mit Baumstämmen blockiert und mit Aushängen darauf hingewiesen, dass es sich nicht um einen befestigten Waldweg im Sinne der Gesetze handele. Das Befahren sei deshalb verboten. Bei Verstößen würden kostenpflichtige Unterlassungserklärungen eingefordert. Beschädigungen des Waldes würden zivilrechtlich verfolgt. Dies hat zu großer Unruhe auf allen Seiten geführt.

Aus dem Kreis der Mountainbiker hat sich nun eine Initiative ergeben, die eine Internetpetition mit dem Ziel gestartet hat, ein legales sowie naturverträgliches Trailareal für Mountainbiker zu schaffen. Es gebe hierfür funktionierende Vorbilder. Die Petition stellt die Gründung eines eingetragenen Augsburger Mountainbikevereins als nächsten Schritt in Aussicht. Die Petition wurde inzwischen von über 2300 Personen unterstützt.

Die SPD-Fraktion im Stadtberger Stadtrat zeigt sich, wie der Fraktionsvorsitzende Roland Mair betont, gegenüber dem von den Bikern angestrebten Ziel, ein legales Trailareal auszuweisen, grundsätzlich aufgeschlossen. Als Gebiet komme die Fläche in Betracht, die sich im Bereich des Lehenwaldes befindet und bereits in der Vergangenheit Gegenstand entsprechender Überlegungen war. Mair weiter: „Wir erwarten uns von einer teilweisen Legalisierung der bestehenden Trails eine deutliche Reduzierung der bestehenden Nutzungskonflikte. Wenn sich die Aktivitäten der Mountainbiker im Ergebnis auf die legalen Trails konzentrieren und damit der Druck auf die übrigen Flächen deutlich reduziert wird, ist eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung zu erwarten, die ein zu schützendes Recht auf gefahrloses Betreten der Wälder hat.“

Ein Trailareal als öffentliche Einrichtung der Stadt Stadtbergen zu betreiben lehnt die SPD-Fraktion aber wie bisher ab. Die Stadt könne hier in erster Linie vermittelnd auftreten. Man könne sich aber vorstellen, dass ein von interessierten Mountainbikern gegründeter Verein als Pächter die Pflege der Fläche sowie die Verkehrssicherungspflicht und die Haftung für deren Sicherstellung übernehme. Hierbei habe die Pacht vom Bundesforst als Eigentümer zu erfolgen.

Als flankierende Maßnahmen schlägt die SPD-Fraktion vor, dass die Einrichtung eines runden Tisches erfolgt, an dem - in zunächst engeren Abständen - die Entwicklung begleitet wird. An diesem sollten mindestens die zuständigen Forstverwaltungen, die Stadt Stadtbergen, der Mountainbikeverein in Gründung sowie der Bund Naturschutz beteiligt sein. Auch interessierte Stadtberger Bürger*innen sollen hieran teilnehmen können.

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